Winterpilz

In der Naturfotografie sollte man interessante Spots immer mal wieder besuchen. Die Natur ist andauernd in Bewegung und Motive ändern sich ständig. Ein gutes Beispiel dafür ist dieser kleine Pilz den ich Ende 2020/Anfang 2021 abgelichtet habe.

Pilze sind oftmals recht vergängliche Geschöpfe, manchmal liegen nur wenige Tage zwischen wunderschön und Matsch. Die Frost resistenten Arten die man ab und an im Winter findet sind da um einiges zäher, so wie der Pilz in den folgenden Bildern. Ehrlich gesagt tappe ich noch im dunkeln was es für ein Pilz ist, vielleicht ein alleinstehender Samtfußrübling?

Jedenfalls fand ich diesen Pilz per Zufall (wie so oft) als ich am 2. Weihnachtsfeiertag (26.12.) 2020 im Wald unterwegs war um Haareis abzulichten. Auf einem bemoosten Baumstumpf stand er ganz alleine und präsentierte sich wunderschön mit ein wenig Eis auf dem Hut, kalt genug war es ja.

Genau 2 Wochen später war ich wieder in der selben Ecke unterwegs, inzwischen war etwas Schnee gefallen (so ca. 5cm) und da ich mir die Stelle ungefähr gemerkt hatte an der der Pilz stand machte ich mich auf die Suche nach dem Baumstumpf. Schneebedeckt sieht alles natürlich etwas anders aus aber ich wurde fündig.
Der Pilz war immer noch gut in Schuß und stand jetzt in einer Art Schneehöhle.

Hier nochmal aus einer anderen Perspektive, schadet auch nie verschiedene Blickwinkel zu probieren.
Und der Weißabgleich ist jetzt auf der kühleren Seite…

Die Bilder entstanden übrigens nicht mit einem Makro-Objektiv, das hatte ich jeweils zu Hause gelassen.
Mit dem Tamron 70-180mm habe ich inzwischen immer ein Not-Makro im Rucksack dabei.

Das Objektiv hat nämlich eine besondere „Zusatzfunktion“ bei 70mm Brennweite.
Die Naheinstellgrenze für den Fokus lässt sich erheblich reduzieren wenn man den manuellen Fokus benutzt und so hat man schon fast ein Makro-Objektiv.
Zentral bildet das 70-180mm auch in diesem Nahbereich noch rattenscharf ab.
Die Bildränder würde ich allerdings als ziemlich grottig bezeichnen, es ist eben nur ein Not-Makro.
Wie nah man da an das Zielobjekt dran kommt kann man im nächsten „making of“ Bild ganz gut erahnen.