Margarethenschlucht – Südlicher Odenwald

Margarethenschlucht im südlichen Odenwald

Die Margarethenschlucht liegt nahe Neckargerach im Neckar-Odenwald-Kreis.
Hier hat sich der kleine Flursbach eindrucksvoll durch den Buntsandstein gegraben bevor er in den Neckar mündet.
Eine schöne Wander- und Fototour, aber stellenweise gar nicht so einfach zu bewältigen. Die Schlucht selber ist zwar nicht sehr lang dafür aber ordentlich steil und der Weg wird manchmal recht schmal. Zudem sind die Felsen oft ganz schön glitschig.

Leicht erreichbar und kaum zu verfehlender Weg

Margarethenschluchtpfad

Die knapp 4Km lange Tour startet man am besten vom Bahnhof Neckargerach aus.
Man kann also ganz einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen und landet direkt am Startpunkt.
Und für die Autofahrer gibt es am Bahnhof einige kostenlose Parkplätze.
An den Bahnsteigen ist dann auch schon der Margarethenschluchtpfad ausgeschildert dem man dann einfach folgt bis man nach etwa 1,5Km am Eingang zur Schlucht ankommt. Unterwegs gibt es dann die ein oder andere schöne Aussicht auf den Neckar. Am Eingang zur Schlucht gibt es noch eine Rastmöglichkeit und so einige Hinweis-Schilder deren Inhalt man beachten und folgen sollte, ich rate dazu!

Ab jetzt geht es bergauf, meistens zumindest. Der Weg führt im Zickzack durch die Schlucht, immer wieder überquert man dabei das Bachbett, da können schonmal die Füße nass werden.
An einigen Stellen wird es mit Fotoausrüstung etwas knifflig, zumindest wenn man alleine ist. Da hilft es dann nur die komplette Ausrüstung im Rucksack zu verstauen um beide Hände frei zu haben. An einer Engstelle kommt man dann nur durch wenn man den Rucksack abnimmt und vor sich her schiebt, zu zweit ist das etwas einfacher.

Oben angekommen gibt es nochmal eine überdachte Rastmöglichkeit, ganz nett um wieder Luft zu bekommen nach den letzten steilen Stellen.
Auf dem Rückweg, am Startplatz der Gleitschirmflieger vorbei, geht es dann aber nur noch bergab.
Den genauen Verlauf der Tour kann man sich bei Komoot ansehen, klick einfach hier.

Wann ist die beste Zeit für eine Tour in die Margarethenschlucht?

Jahreszeiten in der Margarethenschlucht
Sommer, Frühling, Herbst und Winter in der Schlucht

Die Tour kann man ganzjährig erwandern. Wenn man jetzt aber zum fotografieren in die Schlucht geht dann gibt es natürlich bessere und schlechtere Zeiten.

Sommer
Kann man fotografisch eher vergessen.
In der Regel führt der Bach dann kaum Wasser und über die Fallstufen tröpfelt es maximal.
Durch das dichte Blätterdach kommt jetzt wenig Licht, wenn die Sonne scheint hat man aber so einige Hotspots die eine ausgewogene Belichtung erschweren. Da ist dann bedeckter Himmel schon eher zu bevorzugen.
Wenn man Gesteinsformationen ablichten möchte dann ist der Sommer aber gar nicht so schlecht.
Das durchsteigen der Schlucht ist jetzt am einfachsten weil es einfach weniger rutschig ist.

Winter
Gefrorene Wasserfälle wären sicherlich ein Hammer.
In den 10+x Jahren in denen ich die Margarethenschlucht einigermaßen regelmäßig besuche hatte ich das Vergnügen noch nicht. Entweder gab es nicht lange genug ordentlichen Frost, oder kein Wasser im Bach das gefrieren könnte.

Tja, keine 2 Wochen nachdem ich das geschrieben hatte gingen die Temperaturen so richtig tief in den Keller.
Nach 3 Tagen Dauerfrost mit bis zu -17 Grad fand ich zumindest die Zeit für eine kurze Stippvisite.
Die Wasserfälle waren noch nicht komplett gefroren, faszinierend sah das trotzdem aus.
Aber saugefährlich weil Schnee und Eis dann doch sehr rutschig sind.

Herbst
Wenn das Laub sich ordentlich verfärbt hat und der Bach nach den ersten stärkeren Niederschlägen wieder zum Leben erwacht ist dann ergeben sich einige schöne Motive. Herbstfarben gehen halt immer.
Trotzdem bin ich im Herbst eher weniger in der Schlucht unterwegs…

Frühling
Meine liebste Jahreszeit in der Margarethenschlucht und auch auf dem Weg dorthin.
Der Margarethenschluchtpfad verläuft an einem Südwesthang, bereits in den ersten wärmeren Tagen des Vorfrühlings erwacht hier die Natur wieder zum Leben. Moose leuchten und recken ihre Samenkapseln in die Höhe, erste Insekten wärmen sich in der Sonne. So früh im Jahr wie hier wird man kaum die ersten Schmetterlinge entdecken.
Zudem hat man jetzt die schönsten Aussichten auf den Neckar da die Büsche und Sträucher noch weitestgehend „nackt“ sind und die Sicht nicht versperren, im Sommer sieht man den Fluß fast gar nicht.
In der Schlucht selber gibt es jetzt noch viel Licht weil die Bäume noch wenig bis gar kein Laub tragen und der Bach führt in der Regel genug Wasser um die Wasserfälle schön in Szene zu setzen.

Tageszeit
Im Herbst und Frühling auf jeden Fall der Nachmittag bis zum Sonnenuntergang.
Die tiefstehende Sonne leuchtet jetzt direkt in Schlucht und die Farben des Gesteins und der darauf wachsenden Moose kommen somit gut zur Geltung. Achtung, Sonnenuntergang ist jetzt für die Schlucht bis zu knapp einer Stunde früher wie der tatsächliche Sonnenuntergang. Die Sonne verschwindet dann nämlich schon hinter einem „Berg“ auf der anderen Neckarseite.

Wetter
Sollte es länger nicht geregnet haben tröpfelt es maximal etwas an den Fallstufen.
Wasserfälle fotografieren fällt aus, das ist dann eher etwas für die Geologen.
Am besten besucht man die Schlucht wenn es die Tage zuvor einiges geregnet hat, dann führt der Bach genug Wasser.

Vorsicht aber wenn es wirklich viel Regen gab, eventuell noch mit Schneeschmelze.
Dann sind die Wasserfälle zwar wirklich imposant aber es wird extrem gefährlich bis unmöglich den Bach zu queren um durch die Schlucht zu kommen. Schon 20-30cm hohes reissendes Wasser kann einen da von den glitschigen Felsen spülen!

Ausrüstung

Das wichtigste ist erstmal die Ausrüstung an den Füßen. Stabiles am besten wasserdichtes Schuhwerk mit einer griffigen Sohle sollte es schon sein.
Auf jeden Fall keine Stöckelschuhe! Hab ich schonmal gesehen bei so einer Instagram-Influencer-Tante. Weit kam sie nicht…
Ein paar Wanderstöcke sind an einigen Stellen auch recht nützlich, gerade wenn man alleine unterwegs ist.

Was die Fotoausrüstung anbetrifft ist man mit einem Weitwinkel- und einem leichten Teleobjektiv schon gut bedient.
Im Frühjahr habe ich dann meist noch ein Makro dabei. Ein standsicheres Stativ würde ich auch auf jeden Fall einpacken.
Als kleines Zubehör dann noch ND-Filter um mit längeren Belichtungszeiten seidenweiches Wasser auf die Fallstufen zu zaubern (wenn man das mag) und als ebenfalls sehr praktisch hat sich ein L-Winkel für die Kamera erwiesen um schnell zwischen Hoch- und Querformat wechseln zu können.
Packt den Fotorucksack aber nicht zu voll, schliesslich muss man das alles auch hochschleppen und da ist jedes Gramm weniger von Vorteil.

Lust auf eine geführte Fototour ?

Dann setze ein Lesezeichen auf diese Seite.
Sobald der Corona-Mist überstanden ist gedenke ich entsprechendes anbieten, im kleinen Kreis, mit maximal 1-2 Teilnehmern…

Bildergalerie zur Margarethenschlucht: