Schwarzwald mit Aussicht
Die Aussichtstürme auf dem Brandenkopf und dem Urenkopf
Der Schwarzwald ist Deutschlands höchstes und größtes zusammenhängendes Mittelgebirge. Ein Gebirge mit Wald auch obendrauf.
Wald ist ja ne tolle Sache, ich liebe den Wald, der hat aber einen Nachteil, Sichtbehinderung. Man sieht die Aussicht vor lauter Bäumen nicht.
Da Menschen aber Aussicht mögen (ich auch) haben sie Türme gebaut um über die Baumwipfel schauen zu können.
Zwei davon habe ich bei einem Schwarzwald-Trip besucht und erklommen.
Brandenkopf Aussichtsturm
Nahe Zell am Harmersbach befindet sich der 945m hohe Brandenkopf, mein erstes Ziel. Der Gipfel ist nicht nur einer der höchsten in der Gegend sondern wird auch noch von einem 32m hohen Aussichtsturm gekrönt.
Sollte also bei passendem Wetter ein lohnendes Ziel für Freunde der Weitsicht sein.
Der Brandenkopf kann auf zahlreichen Wegen erwandert werden. Wer es mag ordentlich Höhenmeter durch einen dichten Wald zu machen wird hier nicht enttäuscht werden. Auf dem Gipfel angekommen kann man sich vor der Turmbesteigung (oder danach) in der Gaststätte eines dort befindlichen Wanderheimes stärken.
Wer eher lauffaul ist kann aber auch bis zum Gipfel mit dem Auto/Motorrad hochfahren.
Das geht ja bei den wenigsten Aussichtstürmen.
Den Aufstieg auf den steinernen Turm muss man dann aber schon aus eigener Kraft schaffen.
Das geht aber ganz gut da das Treppenhaus großzügig dimensioniert ist und die Treppen auch eine ganz normale Steigung haben.
Oben angekommen erreicht man dann eine rundum geschlossene Aussichtsplattform, man steht hier also nicht im freien.
Die großen Fenster in alle 4 Richtungen sind aber Schiebefenster die geöffnet einen ungetrübten Blick freigeben.
Bei meinem Besuch begann hier allerdings dann schon das Negativerlebnis.
Die Fenster Richtung Westen und Osten waren defekt, ließen sich nicht öffnen und waren noch dazu ziemlich verdreckt.
Die Aussicht aus dem Nordfenster ist einigermaßen o.k. wenn man sich nicht an der Windkraftanlage stört die dort relativ nahe steht.
Richtig störend ist dann aber der Fernmeldeturm den man unmittelbar neben den Aussichtsturm gebaut hat und der die Sicht Richtung Süden ordentlich beeinträchtigt.
Mein Fazit zum Brandenkopf:
Eine wirklich schöne Ecke zum wandern, auch an Hitzetagen zu empfehlen da man meist im kühlen Wald unterwegs ist.
Den Aussichtsturm kann man als Tüpfelchen auf dem i mitnehmen aber so als alleiniges Ziel taugt er eher weniger.
Zumindest in dem Zustand in dem ich ihn vorgefunden hatte…
Urenkopf Aussichtsturm
Auf dem Hausberg von Haslach im Kinzigtal/Schwarzwald, dem so genannten Urenkopf, gibt es einen ganz interessanten Aussichtsturm. Sowohl was den Blick in die Ferne betrifft als auch architektonisch.
Um zum Urenkopfturm zu kommen muss man sich schon ordentlich bewegen und es gilt so einige Höhenmeter zu bewältigen. Einfach mit dem Auto hin fahren ist nicht…
Der kürzeste Weg führt von einem kleinen Wanderparkplatz auf den Gipfel.
Diesen erreicht man über die B 294 von Haslach in Richtung Mühlenbach. Kurz nach der Ortsausfahrt Haslach geht es links hoch in den Wald, einfach der Beschilderung zur Mülldeponie Vulkan folgen. Wenn man dann urplötzlich vor dem Tor der Mülldeponie ankommt dann ist man etwas zu weit gefahren, habe ich für sie getestet :-).
Vom Wanderparkplatz aus ist es dann gar nicht mal so weit bis zum Turm, so ungefähr 1,5Km. Allerdings mit etwa 150 Höhenmetern auf diesem kurzen Stück, da geht es an einigen Stellen schon sehr ordentlich bergauf. Immerhin, auf etwa halber Strecke laden zwei Bänke mit Tisch zum verschnaufen ein.
Der Weg nach oben zum Turm ist übrigens „halbwegs“ gut beschildert, es lohnt sich aufmerksam zu sein sonst nimmt man einfach mal die falsche Abzweigung (auch für Sie getestet!).
Auf dem Gipfel angekommen steht dann der Turm mit seiner einzigartigen Bauweise aus Douglasien-Stämmen und Stahl vor einem.
Wenn man vor (oder nach) der Turmbesteigung noch einmal rasten möchte stehen auch hier Bänke und Tische zur Verfügung.
Haben Sie Höhenangst?
Dann wird der Aufstieg auf den Turm zur Herausforderung!
Die Konstruktion ist rundum offen und auch der Blick nach unten ist durch die Maschenstruktur der Treppen möglich.
Ganz fies ist dann die Hinweistafel auf die Schwankungen des Turmes an der letzten oberen Treppenstufe.
Denn ja, der Turm bewegt sich!
Wenn man alleine da oben ist macht sich das kaum bemerkbar (je nach Wind), aber wenn da mal eine Großfamilie hochtrampelt dann kann es einem schon ganz schön flau im Magen werden.
Die Hinweistafel wäre also an der Basis des Turmes besser platziert.
Überragend ist dann aber die Aussicht vom Turm in das Kinzigtal und über den Schwarzwald!
Mein Fazit zum Urenkopf:
Also wenn ich mal wieder in der Gegend bin werde ich dem Turm auf jeden Fall noch einmal einen Besuch abstatten, es lohnt sich absolut dort hinauf zu steigen!
Mit etwas mehr Wölkchen am Himmel und weniger Hitzedunst, oder aber auch in der Nacht, lässt sich sicherlich fotografisch noch einiges machen.
Hier noch eine kleine Bildergalerie:
